Seniorenwohnanlage Teningen: GlücksSpirale fördert barrierefreie Türe

Barrierefreie Türe in der AWO Seniorenwohnanlage Teningen

Seit 25. Oktober 2020 gibt es eine automatische barrierefreie Zugangstüre zur AWO Seniorenwohnanlage Teningen, Rheinstraße 2 A. Diese Türe wurde mit Mitteln der GlücksSpirale finanziert, weitere 1.000 EUR wurde vom AWO Ortsverein Teningen gespendet, so konnte der Eigenanteil, der durch unseren AWO Kreisverband getragen werden muss weiter reduziert werden.

Die Seniorenwohnanlage „An der Elz“ in Teningen ist eine Einrichtung des betreuten Seniorenwohnens für ältere Menschen. Unsere Einrichtung bietet 55 1-Zimmer-Wohnungen, 12 2-Zimmer-Wohnungen und eine 3-Zimmer-Wohnung an.

In dieser Seniorenwohnanlage können Bewohnerinnen und Bewohner eigenständig und selbstverantwortlich leben während gleichzeitig die Möglichkeit besteht, bei Bedarf Beratung und Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Die bisher vorhanden 3 Eingangstüren erfüllten nicht das Kriterium der Barrierefreiheit. So war es den Bewohnerinnen und Bewohner, welche auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, nur schwer möglich, das Gebäude zu verlassen bzw. zu betreten. Ohne fremde Hilfe war es oftmals nicht möglich, die schweren Türen zu öffnen.

Daher mussten wir eine Eingangstüre barrierefrei umrüsten. Die baulichen Voraussetzungen ließen allerdings einen zusätzlichen Einbau eines Elektrischen Motors nicht zu, so musste die Türanlage komplett ersetzt werden. Dies Maßnahme war zwingend notwendig und führt damit zur Teilhabe aller Bewohnerinnen und Bewohner am Gemeinschafts- und öffentlichen Leben maßgeblich bei. Angesichts der Corona-Situation ein wesentlicher Punkt bei der Rückkehr zur Normalität.

Die Bewohnerinnen und Bewohner sind sehr glücklich mit der neuen, leicht zu bedienenden Türe, es stellt eine immense Erleichterung dar.

 

Auf den Bildern links AWO Geschäftsführer Denis Deiser, rechts Frau Sandra Vogel, Mitarbeiterin der AWO Seniorenwohnanlage Teningen.

 

 

 

Seniorenwohnanlage Emmendingen: Fahrbares Bücherregal

Eine besondere Idee hatten unsere Mitarbeiterinnen Ulrike Müller, Bernadette Sköries und Stefanie Willaredt in unserer AWO Seniorenwohnanlage Am Stadtgarten in Emmendingen.

Da Pandemie bedingt viele Vorweihnachtliche Aktivitäten ausfallen müssen und auch sämtliche Zusammenkünfte in unserer Seniorenwohnanlage gestrichen wurden, ist es für die Bewohnerinnen und Bewohner umso wichtiger, wenn sie durch unsere Mitarbeiterinnen besucht werden. So kommt man direkt ins kurze Gespräch zwischen Türe und Hausflur – natürlich unter Beachtung der AHA-Regeln.

Die Idee dahinter, Bücher und Zeitschriften mittels „fahrbaren Bücherregal“ zu den Bewohnern zu bringen.vNebenbei konnte auch noch ein „Schwätzchen“ gehalten werden, so waren wir auch über den aktuellen (Gemüts-) Zustand unserer Bewohner im Bilde in dieser schwierigen Zeit. Gerade die Vorweihnachtszeit gestaltet sich in diesem Jahr anders als gewohnt.

Unsere Mitarbeiterinnen in allen Seniorenwohnanlagen des Landkreises sind sehr bemüht, den Kontakt auf vielfältigen Wegen zu halten, unsere Büros sind weiterhin wie gewohnt geöffnet und Beratungen finden in Einzelgesprächen statt.

Ein besonderer Dank geht an Herrn Edwin Ellensohn, er hat in seiner „Kellerwerkstadt“ einige kreative Kunstwerke aus Holz gefertigt.

Seniorenwohnanlage Teningen: In der Weihnachtsbäckerei

In der Weihnachtsbäckerei…….

Dieses Jahr ist einiges anders als all die Jahre zuvor und dennoch versuchen wir ein bisschen Tradition zu erhalten und fortzuführen.

Angefangen hat alles mit der Idee Weihnachtsplätzchenrezepte auszutauschen. Die besten Rezepte sind ja bekanntlich die alten Rezepte unserer Mütter und Großmütter!

Eine Idee reifte…

Jeder Bewohner solle doch zwei seiner liebsten und besten Plätzchenrezepte aussuchen und diese auf Papier bringen. So kamen einige Sorten zusammen. Und was gibt es Schöneres wie der Duft von Weihnachtsplätzchen der durch das Haus zieht!? Es wurde spontan gebacken. Eine Woche lang wurden jeden Tag eine Sorte Plätzchen gebacken, selbstverständlich nach den aktuellen Corona Regeln!

Eine Woche lang duftete es in der Seniorenwohnanlage An der Elz in Teningen herrlich und zauberte den Bewohnern ein Lächeln ins Gesicht!

Die süße Überraschung , die in den kommenden Tagen heimlich verteilt wird ,soll für die Bewohner ein Lichtblick in dieser schweren  Zeit sein!

Heimträger wollen so viel Normalbetrieb wie in der Pandemie möglich

Das DRK-Seniorenzentrum in March: Hier...es keinen einzigen Coronafall im Heim.  | Foto: Claudia Bachmann-Goronzy

Heimträger wollen so viel Normalbetrieb wie in der Pandemie möglich (veröffentlicht am Mi, 28. Oktober 2020 um 18:30 Uhr auf badische-zeitung.de)

[…] In der AWO-Seniorenwohnanlage in Umkirch, das keinen Heimbetrieb hat, sind Besuchsbeschränkungen gar kein Thema. Man verlange aber von allen Besuchern die Einhaltung der Hygieneregeln, betont AWO-Kreisgeschäftsführer Denis Deiser. Programm in den Gemeinschaftsräumen sei leider nur noch mit den Bewohnern und unter Auflagen möglich. Deiser ist überzeugt: „Isolation tut niemandem gut.“ Sie zu verhindern gelinge, wenn sich alle verantwortlich verhielten.

„Das Leben hat viel mit Werten zu tun“

 

„Das Leben hat viel mit Werten zu tun“ (veröffentlicht am Sa, 24. Oktober 2020 auf badische-zeitung.de)
BZ-INTERVIEW mit Reingard Stöckle, die nach 25 Jahren als Leiterin der AWO-Seniorenwohnanlage in Staufen in Ruhestand geht. [Quelle BZ-Online v. 24.10.2020]

Corona hat die Pflege- und Seniorenheime auf den Kopf und vor immense Herausforderungen gestellt, auch die AWO-Einrichtung in Staufen. Doch das Haus am Fuß der Burg hat in den 25 Jahren seines Bestehens auch andere bewegende Geschichten erlebt. Von diesen berichtet im Gespräch mit Frank Schoch Reingard Stöckle, die die Einrichtung seit ihrer Gründung leitet und nun in den Ruhestand geht.

BZ: Ihre Zeit in der Seniorenwohnanlage endet im Dezember in turbulenten Zeiten. Was nehmen Sie mit aus 25 Jahren?
Stöckle: Sehr viel. Trauriges, Schönes, Bewegendes. Es war nicht immer leicht und manchmal ganz schön kurios.

BZ: Was meinen Sie?
Stöckle: Ein Beispiel: Die meisten der 75 Bewohner sind zum Großteil selbstständig. Aber es leben auch Demenzkranke hier. Einer stand einmal vor dem Spiegel und bat mich, ich solle dafür sorgen, dass sein Bruder wegginge. Als ich mich neben ihn stellte, wunderte er sich, dass auch meine Schwester plötzlich da wäre. Und dann sagte er: „Sie denken vielleicht, dass ich dement bin. Aber wer sagt denn eigentlich, wer und was normal ist.“

BZ: Sie begleiten Menschen auch auf ihrem letzten Weg. Wie schaffen Sie es, genügend Empathie und dennoch auch die nötige Distanz zu den Menschen und ihrem Schicksal aufzubringen?
Stöckle: Leben und Sterben gehören beide zu unserem Beruf dazu. Wer damit nicht umgehen kann, bleibt nicht so lange dabei. Bestenfalls empfindet man die Arbeit als Berufung, man brennt für sie, geht darin auf und erfüllt so nicht immer nur eine jeweils passende Rolle. Förmlich greifbar wurde dies jüngst, als es ein sterbenskranker Bewohner so bedauerte, dass man sich in Corona-Zeiten kaum mehr berühren solle. Wir haben uns dann einfach in den Arm genommen, in der darauffolgenden Nacht ist er gestorben. Das Leben hat nicht mit Reichtum zu tun, sondern viel mit Werten.

BZ: Haben Sie nie gehadert?
Stöckle: Doch, natürlich. Und ich finde es auch in Ordnung, wenn man trauert. Aber dadurch, dass ich die Endlichkeit sehe, habe ich gelernt bewusster zu leben. Ein großer Teil meiner Kraft kommt dabei aus meinem Glauben. Außerdem half mir, dass ich als Naturmensch mit einem Faible für kreative Arbeit viel davon in meinen Beruf miteinbringen konnte. Schließlich hat sich darin ein lang gehegter Wunsch erfüllt, schon in meiner Ausbildung wollte ich mit älteren Menschen arbeiten.

BZ: Wann haben Sie gemerkt, dass Sie Ihre Arbeit gut gemacht haben?
Stöckle: Es ist schön, wenn man merkt, dass sich Menschen geborgen fühlen. Dabei zeigt sich der Dank auf verschiedene Art. Mal in Form eines Käsekuchens, mal als Blumenstrauß. Leben ist immer Nehmen und Geben.

BZ: Und wann wurde es schwierig?
Stöckle: Ein großer Einschnitt in unserer Arbeit kam mit dem Ende der Wehrpflicht. Ohne die Zivildienstleistenden fehlte häufig die Kapazität, um etwas Besonderes mit den Bewohnern zu unternehmen. Ob für Ausflüge, gemeinsames Kochen, Grillfeste, Oktoberfest, Eisessen – ohne Helfer geht das nicht. Und die jungen Menschen taten den Bewohnern zumeist richtig gut. Übrigens auch umgekehrt. Bufdis und Auszubildende haben wir leider nur sehr wenige.

BZ: Wie hat sich Ihre Arbeit im Laufe der vielen Jahre noch verändert?
Stöckle: Positiv hat sich die Sicherheitstechnik entwickelt, etwa die Haus-Notruf-Telefone, über die die Bewohner zu jeder Tages- und Nachtzeit schnell einen Ansprechpartner und wenn nötig einen Helfer vor Ort haben.

BZ: Das Haus feiert Geburtstag, dazu Ihr Ruhestand – wie schmerzlich ist es, dass Corona die Feier verhindert?
Stöckle: Das ist schon sehr schade, aber nicht nur für mich. Einige Bewohner haben sich etwas überlegt und vorbereitet. Vielleicht lässt sich nächstes Jahr etwas davon nachholen. Aber viel schwerer wiegen die Einschränkungen im Alltag.

BZ: Inwiefern?
Stöckle: Das Schlimmste ist, dass die Bewohner weniger Besuch bekommen und teils richtiggehend vereinsamen, auch weil die Kontakte im Haus weniger sind. Da geht viel kaputt. Dazu gibt es die Angst vor einer Infektion, manche Bewohner schotten sich ab. Da aber gleichwohl Vorsicht geboten ist, dürfen nur die nächsten Verwandten zu Besuch kommen.

BZ: Ist Ihre Nachfolge geregelt?
Stöckle: Noch nicht abschließend, der Bewerbungsprozess läuft gerade, es wird auf jeden Fall ab Dezember Personal für die Wohnanlage zur Verfügung stehen. Die Stelle soll natürlich wieder besetzt werden, aber es ist nicht leicht, jemanden zu finden. Ich selbst werde noch etwas helfen, aber nur, wenn Bedarf besteht.

 

In der AWO-Seniorenwohnanlage am Fuß der Staufener Burg leben in den 67 Wohnungen 75 Senioren im Betreuten Wohnen. Von der Arbeiterwohlfahrt arbeiten zwei Vollzeitkräfte im Haus, zusätzlich werden Pflege und Hilfe übernommen von fünf Mitarbeitern der Sozialstation Südlicher Breisgau, die auch nachts erreichbar sind. Die Feier zum 25-jährigen Bestehen des Hauses und zum Ruhestand von Leiterin Reingard Stöckle, die für den 24. Oktober geplant war, wurde corona-bedingt abgesagt.

 ZUR PERSON: Reingard Stöckle Reingard Stöckle, 63, leitet das Staufener AWO-Seniorenwohnheim seit dessen Gründung vor 25 Jahren. Die gebürtige Freudenstädterin und alleinerziehende Mutter zweier Kinder ist gelernte Krankenschwester, hat eine Ausbildung zur Fachwirtin für Organisation und Führung, Schwerpunkt Sozialpädagogik, absolviert und war 45 Jahre lang berufstätig.

 

Aus den AWO Seniorenwohnanlagen: Titisee-Neustadt

Herzkranker Hochschwarzwälder: eine Maschine als Lebensmotor

Peter Saum war ein Jahr an ein Herzunterstützungssystem angeschlossen – mit Optimismus und Hilfe hat er die schwere Zeit gemeistert

Vier Bahnen schwimmen ohne Pause. Peter Saum kann kaum glauben, dass er das geschafft hat. Vor wenigen Monate war so etwas undenkbar. Zu schwer herzkrank war der 61-Jährige. Sein Lebensmotor war eine Maschine – aber auch sein unerschütterlicher Optimismus. Sonst hätte er es wohl nicht geschafft, strahlend und kräftig im Aufenthaltsraum der Neustädter AWO-Seniorenanlage zu sitzen. Seine Leidensgeschichte ist ihm nicht anzusehen.

Sie beginnt 2010 mit einer Herzmuskelentzündung, zwei Jahre später erleidet Saum einen schweren Herzinfarkt, bekommt einen Schrittmacher eingesetzt. Ein Bakterienbefall macht dem Rötenbacher zu schaffen, er leidet außerdem an einer Immunschwäche. „Es ist mehr und mehr bergab gegangen“, erzählt er. Saum lebt getrennt von seiner Frau. Er will niemandem zur Last fallen, merkt aber auch, dass er Hilfe im Alltag braucht, sich Sicherheit wünscht. So zieht Peter Saum vergangenes Jahr in eine der 30 Wohnungen der Seniorenwohnanlage – und ist dort mit seinen damals 60 Jahren eines der Küken unter den Bewohnern.

Zwei Wochen, nachdem er den Schlüssel für sein neues Zuhause bekommen hat, muss er ins Krankenhaus. Dort eröffnen ihm die Ärzte, dass seine Herzleistung noch nur 25 Prozent beträgt. „Ich wollte nicht ewig auf der Intensivstation liegen. Ich wollte leben“, sagt Peter Saum. Ihm wird am 14. Mai 2019 ein Herzunterstützungssystem eingesetzt. Es versetzt Saums Herz regelmäßig einen elektrischen Stoß und hilft ihm, zu schlagen. Ein dünnes Kabel, welches am Bauch austritt, verbindet das Gerät mit Steuereinheit und Akkus außerhalb des Köpers. Diese lebenswichtige Stromversorgung muss Saum nun ständig bei sich tragen.

Zweieinhalb Kilo wiegen die Akkus, die alle 15 Stunden geladen werden müssen. Sie dürfen nicht nass werden, stören beim Schlafen. Dazu kommt die Angst, dass ein Systemfehler das Lebensende bedeuten könnte. „Es war eine große Umstellung“, sagt Saum – und lächelt. Weil er an die Handtasche denken muss, in welcher er die Akkus anfangs bei sich trug. „Die hat mir gar nicht gefallen.“ Saum besorgt sich ein Hemd mit eingenähten Taschen, in denen die Akkus verschwinden. Doch die Einschränkungen bleiben.

Auf die Frage, wie er sich seinen Lebensmut bewahrt hat, weiß Peter Saum nicht sofort eine Antwort. Es habe sie natürlich gegeben, die Tiefs. „Doch ich wollte sie nicht zulassen.“ In der Natur hat er Kraft geschöpft. Er will, er darf sich nicht hängen lassen. „Ich schaffe das“, habe er sich jeden Tag gesagt. Halt gibt Peter Saum die Freundschaft zu Metzgermeister Martin Fritz aus Eisenbach. Bei ihm im Betrieb erledigt er kleine Aufgabe, die Tage und Wochen bekommen so eine Struktur. „Und natürlich sind da viele, viele Menschen, die mir geholfen haben“, sagt Saum. Als er sie aufzählt, kommt er vor Rührung ins Stocken: Katrin Groß von der AWO-Wohnanlage, das Team der Sozialstation Hochschwarzwald, sein Hausarzt Winfried Grohmann, Ärzte und Pflegepersonal in den Krankenhäusern.

Sie alle tragen Peter Saum durch diese schwere Zeit. „Und dann ist was passiert, was ich ein Wunder nenne – mein Herz ist wieder aufgewacht“, sagt er. Bei einer Untersuchung Mitte des Jahres wird festgestellt, dass das Organ sich erholt hat. Im Juli, wenige Tage nach Saums 61. Geburtstag, wird das Unterstützungssystem entfernt. „Ich habe ein zweites Leben bekommen.“ Wieder Auto fahren zu dürfen, gehört zur neu gewonnen Freiheit, er genießt es, unterwegs zu sein, es sich gut gehen zu lassen. „Ich habe zugenommen“, sagt Saum und streicht sich über den Bauch. Und er hat unbändige Lust auf Wasser. Vier Bahnen schwimmen ohne Pause – wer hätte das gedacht. [Quelle: BZ Online v. 14.10.2020]